Visitenkarte in Backstein
Pellemeier Architekten
Wohnhaus mit Büro im Münsterland
Zu den reizvollsten, aber auch schwierigsten Aufgaben für einen Architekten zählt sicherlich der Entwurf des eigenen Wohnhauses. Schließlich bietet sich hier als Architekt und Bauherr in einer Person die attraktive Chance, die persönliche Haltung ohne Abstriche um- zusetzen. An den Ausläufern des Teutoburger Wald in der kleinen Ortschaft Lienen reali- sierte das Architektenehepaar Daniela und Lars Pellemeier ihre Vorstellung von Wohnen und Arbeiten unter einem Dach.
Idyllisch eingerahmt von alten Obstbäumen und dem plätschernden Bachlauf der Liene, steht das Familiendomizil selbstbewusst auf dem weitläufigen Grundstück. Stilistisch ließen sich die jungen Architekten zwar von zweigeschossigen Gründerzeithäusern des 19. Jahrhunderts inspirieren, verliehen dem Solitär aber durch eine klare Formensprache ohne Schnörkel einen zeitlosen Charakter. Lisenen an den Gebäudeecken und der Attika gliedern die symmetrischen Fassaden des Baukörpers, das Mauerwerk aus Backsteinen im Oldenburger Format glänzt im Sonnenlicht und changiert dabei facettenreich in warmen Rot- und Brauntönen. Der quadratische Grundriss des zweigeschossigen Hauses ist nicht nur auf den Alltag der Familie mit zwei Kindern abgestimmt, sondern auch auf das Architektur- büro der Eheleute. Damit Wohnen und Arbeiten unter einem Dach funktioniert, achteten sie auf eine gute Raumaufteilung.
Zwar empfängt die nordseitige Eingangshalle gleichermaßen private Gäste wie auch Kunden des Büros, doch ist das westliche Erdgeschoss der Arbeit vorbehalten. Rechts vom zentralen Entree schließt eine Raumflucht mit dem Büro, einem großen Besprechungsraum und einem Gäste-WC an. Dem Bürobereich gegenüber liegen die nach Osten und Süden orientierten Wohnräume der Familie. Als offene Abfolge gehen Kochen, Essen und Wohnen fließend ineinander über. Über die raumhohen Fenstertüren gelangt man auf die große Terrasse. Der auf Mauerwerkspfeilern ruhende Südbalkon spendet an heißen Tagen Schatten. Von der Eingangshalle führt eine einläufige Treppe ins Obergeschoss. Der breite Flur dort fungiert als zweiter Wohnraum, vom Balkon geht der Blick über die liebliche Dorf- landschaft. Durch die axiale und rasterartige Aufteilung des Hauses sind das Elternschlafzimmer, die zwei Kinderzimmer und das Familienbad nahezu gleich groß.
"Das Zusammenspiel aus Backsteinmauerwerk und dunkelgrauen Tondachziegeln erzeugt ein Gesamtbild, das das Gebäude erdet und harmonisch in die Umgebung einbettet."
Pellemeier Architekten