Nachhaltigkeit

Nachhaltig bauen mit Backstein

Es ist das Gebot der Stunde: Wer baut, sollte nachhaltig denken. Dabei umfasst der Begriff „Nachhaltigkeit“ heutzutage einen stimmigen Dreiklang: Ökonomische, ökologische und soziokulturelle Faktoren müssen gekonnt zusammenspielen, damit das Gebaute einen echten Mehrwert ergibt. Wie das gelingt? Am besten mit Backstein! Denn dieser Traditionsbaustoff eignet sich – vor allem in Kombination mit einer zweischaligen Wand – wie kein anderer für energieeffizientes, nachhaltiges Bauen.

Das Haus am Deich von dem Architekten Thomas Kröger lehnt sich an die regionale Bauweise der sogenannten Gulfhäuser an und steht am Rande eines Naturschutzgebietes (Einreichung im Rahmen des Fritz-Höger-Preises 2020).

Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit

Was genau bedeuten die drei Schlagworte des nachhaltigen Bauens? Die ökonomische Dimension betrachtet den gesamten Lebenszyklus von Bauweisen und Materialien. Zu klären ist die Frage, wie wirtschaftlich ein Gebäude ist, wenn man es über 20, 50 oder 100 Jahre und mehr hinweg betrachtet. Die Kosten des Baumaterials fließen hier ebenso ein wie Instandhaltungsarbeiten oder Energieeffizienz. Die ökologische Dimension zielt in eine ähnliche Richtung. Sie legt starken Wert darauf, dass Klimaressourcen geschont werden. Und letztlich ist es wichtig, dass ein neues Gebäude mit ästhetischen Konzepten überzeugt und auf die Werte des sozialen Zusammenlebens Rücksicht nimmt.
 

Alleskönner unter den Baustoffen 

Die perfekte Lösung: die zweischalige Backstein-Bauweise mit Verblendmauerwerk. Sie verbindet Ökonomie, Soziokultur und Ökologie auf herausragende Weise. Ökonomisch überzeugt eine massive Bauweise mit niedrigen Heiz- und Instandhaltungskosten. Backsteinbauten überdauern problemlos die Zeit. Das Material sorgt für einen hohen Werterhalt über viele Jahrzehnte. Ökologisch punkten Backsteine vor allem mit Energieeffizienz. Zweischalige Bauten erfüllen ohne Probleme alle Anforderungen an das neue Gebäudeenergiegesetz. Regionale Produktion aus mineralischen Tonerden sowie kurze Transportwege verkleinern darüber hinaus den CO-Fußabdruck. Soziokulturell bieten Bauwerke mit Backsteinfassaden eine große Vielfalt an architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten und überzeugen mit langer Haltbarkeit.

Werthaltige Materialien wie heller Backstein und Muschelkalk geben diesem eingeschossigen Wohnhaus von Reich + Seiler Freie Architekten BDA eine reduzierte, aber elegante Außenwirkung (Einreichung im Rahmen des Fritz-Höger-Preises 2017).