Kein Backstein gleicht dem anderen
Der Rohstoff entscheidet über feine Unterschiede
Jeder Backstein besteht zu 100 Prozent aus Ton. Der Ton wird zerkleinert, aufbereitet und in die gewünschte Form und Größe gebracht. Diese Rohlinge trocknen einige Tage, um schließlich bei Temperaturen von 1.000 bis 1.200 °C gebrannt zu werden.
Von Tonvorkommen zu Tonvorkommen gibt es große natürliche Unterschiede bezüglich der Festigkeit und der mineralischen Zusammensetzung, aus der dann wiederum die farblichen Unterschiede resultieren. Von der Tonbeschaffenheit hängt auch die Brenntemperatur ab. Die bei sehr hohen Temperaturen gebrannten Steine haben einen harten, hellen Klang. Man nennt sie deshalb Klinker.
Es sind nicht zuletzt diese natürlichen Unterschiede, derentwegen der Backstein bei Bauherren und Architekten gleichermaßen beliebt ist. Das war schon in alten Zeiten so. Damals wie heute sind bei der Herstellung von Backstein allerdings auch gewisse Regeln zu beachten, um dauerhafte Qualitäten herzustellen. Davon zeugen alten Schriften, die bis in die römische Antike zurückreichen, wie beispielsweise die „Zehn Bücher über die Architektur“ (24 v. Chr.) des Architekten Vitruv.
Moderne Herstellungsverfahren machen es möglich, dass neben ausgeprägt avantgardistischen Spielarten auch traditionelle, rustikal anmutende Formen ihren Platz behalten haben. Letztere gelangen übrigens durchaus nicht nur im Bereich von Altbausanierungen zum Einsatz, sondern stehen auch manchem Neubau gut zu Gesicht. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, im Gegenteil: Dem architektonischen Einfallsreichtum sind beim Bauen mit Backstein keine Grenzen gesetzt. Fähige Architekten wissen diese Möglichkeiten virtuos zu nutzen.