Die besten Wohnungsbauten
Wohnen ist individuell und persönlich, gleichzeitig ein Politikum und eine soziale Frage. Hinter der Frage, worauf es heute beim Wohnungsbau ankommt, stecken vielfältige Ansprüche: Er muss Lebensraum zum Wohlfühlen bieten, städtebaulich Sinn ergeben, oft unter strengen Denkmalschutzauflagen stattfinden und dabei angemessen die ökologische Dimension beachten. Architektinnen und Architekten haben in den vergangenen Jahren mindestens ebenso vielfältige Antworten auf diesen Fragenkatalog gefunden. Anhand der besten, mit dem Erich-Mendelsohn-Preis 2023 für Backstein-Architektur ausgezeichneten und nominierten Projekte nähert sich die aktuelle Ausgabe der Vorteile dem Themenkomplex Wohnungsbau. Ausgabe Nr. 25 des Backstein-Magazins präsentiert sich – passend zum neuen Namen des Preises – erstmals im neu gestalteten Layout.
Die Gestaltungsvielfalt und ästhetische Nachhaltigkeit des Backsteins erlauben, Lebensräume zu schaffen, in denen man sich wohl fühlt und die zugleich eine Verbindung zur Geschichte der Orte herstellen. Von der Entwicklung ganzer Quartiere, über Nachverdichtungen in der Altstadt bis zu Sanierung und Recycling beweisen die Projekte einmal mehr, dass der Preis für Backstein-Architektur die internationale Anlaufstelle für Backstein-Bauten ist, indem er deren Vielfalt vereint.
Vom Wunsch nach mehr Simplizität
Gleich drei Gold-Winner in der Kategorie Wohnungsbau und ein Grand-Prix-Projekt, das klimatische Anforderungen architektonisch statt technisch – und nebenbei höchst ästhetisch – löst: Die beiden Jurorinnen Susanne Wartzeck und Silvia Schellenberg-Thaut haben mit Architekturexpertin Christina Gräwe nicht nur über die Siegerinnen und Sieger des Erich-Mendelsohn-Preises 2023, sondern auch über einfaches Bauen, die Gefühle, die Backstein auslöst, und die internationale Bedeutung des Wohnbaus gesprochen.
Neubau mit Traditionsbewusstsein
Die Lübecker Altstadt hat den Status UNESCO-Weltkulturerbe. In diesem Kontext wird aktuell das Gründungsviertel der Hansestadt, dessen Kaufmannshäuser im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurden, neu aufgebaut. Durch Giebel und Fassaden, die an ihre historischen Vorbilder angelehnt sind, soll das Viertel seine Identität zurückerhalten. Unter den Einreichungen des Erich-Mendelsohn-Preises 2023 sind gleich zwei Projekte aus der Fischstraße, die zwei Lösungen für diese Aufgabe darstellen: die Fischstraße 16 von Anne Hangebruch und Mark Ammann Architekten mit einer Special Mention und die Fischstraße 18 von NOTO Basista Becker Jansen Architekten als Nominee.
Bioklimatische Architektur
Gleich zwei Projekte der Peris+Toral Arquitectes aus Barcelona haben in der Kategorie Wohnbau des Erich-Mendelsohn-Preises 2023 gewonnen: Habitable Lattice eine Special Mention, das Social Atrium ist einer der drei Gold-Winner. Durch das lichtdurchflutete und bioklimatisch belüftete Atrium gewinnt das Wohnhaus auch im Inneren eine besondere Atmosphäre, die zu Begegnungen auf dem Flur einlädt. Das Büro ließ sich für seinen bioklimatischen Ansatz von den Plänen des ungarischen Architekten Victor Olgyay inspirieren, die die natürliche Luftbewegung in Räumen berücksichtigen.
Die ausführlichen Beschreibungen der Projekte finden Sie auf den 52 Seiten des VORTEILE-Magazins. Sie können es online unter https://backstein-architektur.de/backstein-magazin kostenlos bestellen oder downloaden.