Bricks-Ziegel 2019
Auf manche Dinge ist einfach Verlass, zum Beispiel auf das Jahrbuch „Bricks – Ziegel“. Denn auch 2019 haben die Macher um Chefredakteurin Anett Fischer wieder ein hochinteressantes Werk zum Baustoff Backstein produziert. Herausgegeben als Edition unserer Partnermedien „Ziegelindustrie international“ sowie „Deutsche Bauzeitschrift“ und erschienen im Bauverlag Gütersloh, stellt das 2019er-Jahrbuch herausragende Backsteinbauten, ambitionierte Architekten sowie besondere Ziegelmanufakturen vor. Und das alles äußerst attraktiv aufbereitet.
Mit Backstein, schreibt Anett Fischer in ihrem Vorwort, könne man „schön, beeindruckend, wärmedämmend, wertsteigernd, sicher und nachhaltig“ bauen. Und zwar sowohl neu als auch im Bestand. Als Beleg dazu führt das Buch auch fünf überzeugende Projekte des Fritz-Höger-Preises 2017 für Backstein-Architektur an: das Bürogebäude „The Wedge“ von A-lab in Oslo, das restaurierte Backsteinhaus von Bricolo Falsarella Associati in der Toskana, das von Ingenhoven Architects umgebaute Getreidesilo in Düsseldorf, das Annelises-Brost-Musikforum von Bez + Kock in Bochum und das Krematorium in St. Gallen von Andy Senn Architekt. Die vier erstgenannten Projekte erhielten vor zwei Jahren beim Fritz-Höger-Preis eine „Special Mention“, Senns Krematorium erreichte eine Nominierung.
Viele interessante Projekte
Neben den Fritz-Höger-Projekten gibt es weitere interessante Backsteinbauten im Jahrbuch: zum Beispiel die Maria-Ward-Schulen von Peck.Daam Architekten in Bamberg und die neue Stadthalle in Lohr von Bez + Kock. Oder das „Corte Verona“-Wohnbauprojekt im polnischen Breslau, das mit roten und gelben Backsteinen sowie versetzt angeordnete Kuben sowohl farbliche als auch gestalterische Akzente setzt. Man könnte die Beispielreihe hier nahezu beliebig fortsetzen.
Tendenzen beim Bauen
Doch nicht nur gelungene Architektur findet im Ziegel-Jahrbuch ihren Niederschlag, auch neue Tendenzen beim Bauen werden thematisiert. In einem Interview berichtet Prof. Holger Kehne von der Universität in Honkong über seine Erfahrungen mit dem Material Ton beim 3D-Druck. Kehne entwickelte mit diesem Verfahren einen Ziegel-Pavillon, der erahnen lässt, welche architektonischen Möglichkeiten sich hier künftig eröffnen.
Alles über den Baustoff
In diversen Beiträgen über den Baustoff Backstein erfährt der Leser zudem, wie man mit Ziegelfertigteilen die Bauzeit effektiv verkürzen kann, ohne dass die Optik oder die Qualität des Gebäudes darunter leiden. Und in der ostfriesischen Stadt Leer lässt sich bewundern, wie innerstädtische Straßen nach historischem Vorbild mit Pflasterklinkern wiederhergestellt wurden – und eine wunderbare Retro-Atmosphäre ausstrahlen.
Innovative Produktionsverfahren
Dass die Zukunft auch bei den Ziegelherstellern – trotz aller Tradition, die es zu bewahren gilt – längst angekommen ist, zeigt der Teil des Buches, der sich mit der Ziegelherstellung beschäftigt. Hier werden Unternehmen vorgestellt, die die Backsteinproduktion mit modernsten Methoden vorantreiben, außerdem werden Produkte und Produktionsmittel beschrieben, die künftig wichtig für das Bauen mit Backstein werden können.
Fazit:
„Bricks/Ziegel“ macht auch in der 2019er-Ausgabe Lust auf den Baustoff Backstein und zeigt, was sich mit dem bewährten Alleskönner alles umsetzen lässt. Und es stellt Architekten vor, die mit diesem gleichermaßen alten und ewig jungen Material beeindruckende Bauten verwirklicht haben. Schließlich unterstreicht das Jahrbuch, dass der Ziegel auch für die Zukunft am Bau – Stichwort digitales Bauen – bestens geeignet ist. Anett Fischer (Redaktionsleitung) Bricks/Ziegel: Architektur – Baustoff – Herstellung Verlag: Bauverlag BV GmbH, Gütersloh 224 Seiten mit zahlreichen Abbildungen deutsch- und englischsprachige Ausgabe Hardcover Euro 42,00