Nachhaltigkeit

Auf das Bindemittelkonzept kommt es an

Mörtel ist nicht gleich Mörtel. Durch die Wahl der Farbe, Struktur, Dicke und Form der Fuge lassen sich in Kombination mit dem Sichtmauerwerk unterschiedlichste Erscheinungsbilder erzeugen. Keinesfalls betrifft die Wahl des Mörtels aber nur die Frage der Ästhetik. Beim Erzeugen eines kraftschlüssigen und fugendichten Verbundes sowie beim Verhindern von Ausblühungen und Auslaugungen kommt es maßgeblich auf die richtige Ausführungstechnik an. Doch auch die Art des Mörtels spielt dabei eine erhebliche Rolle. Entscheidend für all diese Eigenschaften ist das Bindemittelkonzept.

House in Singuilucan | operadora. | Special Mention beim Erich-Mendelsohn-Preis 2023 für Backstein-Architektur

Mörtel ist grundsätzlich ein Gemisch aus Sand, Bindemittel und Wasser, gegebenenfalls kommen weitere Zusatzmittel und -stoffe hinzu. Als Bindemittel werden meist mineralische Stoffe, wie etwa Kalk, Zement oder Gips verwendet – also genau die Stoffe, die unter Umständen in Form von Calciumcarbonat aus dem Mörtel über die Kapillarwirkung des Backsteinmauerwerks nach außen transportiert werden können und sich dort als weiße Schicht ablagern. Diese Kalkauslaugungen sind zwar nicht schädlich, aber ein deutlicher optischer Makel und zusätzliche Aufwände zur Reinigung werden notwendig.
 

Korrekte Ausführung

Um Auslaugungen zu verhindern, ist auf eine korrekte Ausführung, insbesondere auf den korrekten Feuchtegehalt, zu achten: Der verwendete Mörtel muss auf das Saugverhalten des Backsteins abgestimmt sein und das frische Mauerwerk während der Bauausführung konsequent vor Regenwasser geschützt werden, bzw. bei extrem warmer, trockener Witterung feuchtgehalten werden. Die mineralischen Stoffe werden so gebunden und können nicht heraustransportiert werden.

Dieses Bild zeigt nachträgliches Verfugen. Es ist Gegenstand der heutigen Baupraxis bei der Herstellung von Backsteinsichtmauerwerk und stimmt mit den Anforderungen der der DIN 1053-1 bzw. DIN EN 1996 überein.