Zukunftsforschung

Gewölbekonstruktion aus Ziegeln mit 3D-Modell wiederbelebt

Gewölbekonstruktionen aus Ziegel sind schick, aber aufwändig herzustellen und teuer. Ein Forscherteam der TU Darmstadt hat gemeinsam mit Klinkerherstellern das Problem angepackt und die Lösung gefunden: Mit Hilfe eines Computermodells entwickelten sie eine Gewölbekonstruktion, die deutlich wirtschaftlicher ist, als herkömmliche Konstruktionen.

Bei der Herstellung von Ziegelgewölben wird großer Aufwand betrieben. Neu entwickelte Fertigteile aus gekrümmten Ziegelschalen erleichtern nun den Prozess. Architekt Alexander Pick und sein Team vom Institut für Konstruktives Gestalten und Baukonstruktion (KGBauko) der TU Darmstadt haben im Rahmen der Forschungsinitiative ZukunftBau ein optimiertes Verfahren entwickelt. „Die Grundidee unseres Projekts besteht darin, aus ausschließlich ebenen viereckigen Modulen eine gewölbte und gekrümmte Form herzustellen“, so Pick über das Projekt.

Gewölbekonstruktionen haben eine lange Geschichte: Schon Ägypter und Römer benutzten die aufwendige Technik und schufen damit außergewöhnliche Bauwerke, wie beispielsweise das Pantheon. Epochen- und kulturübergreifend finden sich eindrucksvolle Kuppelkonstruktionen in Sakralbauten, die den enormen Einfluss von Gewölbekonstruktionen auf die architektonische Entwicklung unterstreichen.

Dieses kulturhistorische Erbe gilt es nun fortzuschreiben und die Konstruktion ästhetischer Gewölbekonstruktionen mit weniger Aufwand zu ermöglichen. Dazu entwickelte das Forschungsteam Fertigteile am Computer, die eine Längs-und Querbewehrung aufnehmen und somit durch einen Übergreifungsstoß verbunden werden können. So kommen sie ohne ein vollflächiges Lehrgerüst aus. 

In Zukunft werden nun statt einzelnen Ziegeln stabile, vorgefertigte Module verbaut. Die Unterkonstruktion ist anhand des Computermodells direkt mitentwickelt und optimiert worden.